Was eigentlich mit einem lustigen 3-Uhr-nachts-Gedanke begann, entwickelte sich schnell zu unserem mit Abstand größten Projekt in der Geschichte der Bastelbude.
Da wir noch nie zuvor als Aussteller auf einer Messe ausgestellt haben, haben wir bereits ein halbes Jahr vor der Veranstaltung mit den Planungen angefangen. Im Februar hatten wir bereits unser erstes Standkonzept in Fusion 360 erstellt, welches wir letztendlich relativ schnell wieder verworfen haben, da im Laufe der Wochen und Monate so viele neue Projekte, Hardware etc. dazu gekommen ist, dass wir fast schon wieder an der Standgröße insgesamt gezweifelt haben. Unsere 15 Quadratmeter, die wir angemeldet haben, schienen anfangs mehr als ausreichend. Spätestens als wir dann unseren großen Bildmischer, den Sony DVS 6000 bekommen haben, stand fest, dass unser ursprünglicher Plan nicht aufgeht. Ein zweiter Entwurf muss her. Und dieser wurde dann letztendlich auch umgesetzt.
Der größte Nachteil, als Bastler minderjährig zu sein ist, dass man auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen ist. Joon hat den Vorteil, nur unweit vom Messegelände zu wohnen, während Niklas mit seinem Equipment in 2 Reisekoffern und einem Wanderrucksack mit einem Gesamtgewicht von ca. 80kg quer durch Deutschland mit dem Zug reisen musste. Lenadro hatte mit seinen umprogrammierten Namensschildern und seiner Kaffemaschine, die wir bereits am Aufbautag umkippten eher leichtes Gepäck, das er glücklicherweise auch noch mit dem Auto transportieren konnte. Letztlich fehlte nur noch die Traverse, die wir von exposive aus Hannover für unseren Stand gesponsert bekommen haben und mit dem Anhänger abholen mussten.
Erst, als wir in der Halle angekommen sind haben wir erst realisiert, wie klein 15 Quadratmeter eigentlich sind. Nun, die Standgröße war nun fix und wir mussten zusehen, dass wir alles unterbringen. Zuerst mussten wir den Traversenkäfig aufbauen, was für ein Paar Leute, die noch nie zuvor eine Traverse aufgebaut haben überraschend schnell und einfach von Statten ging. Hierfür bekamen wir noch Hilfe von unseren Freunden Jordy und von Matthias (bitluni), der ebenfalls als Aussteller anwesend war. Während sich Leandro an der WD-40 Dose bediente, begannen wir anschließend mit dem Verkabeln und Aufbauen des Equipments. Aufgrund von Bedenken, dass die Stromversorgung (1x 16A) nicht ausreichen könnte, mussten wir uns vor Inbetriebnahme des Equipments erst noch Strom von den Nachbarständen schnorren, den wir an den Ausstellungstagen dann glücklicherweise doch nicht brauchten.
Beide Tage verliefen trotz technischer Schwierigkeiten großteils einwandfrei. Leider verabschiedete sich am ersten Ausstellungstag unser Snell & Wilcox Magic DaVe, der wohl intern einen FPGA gegrillt hat, was nicht wirklich gerade gelegen kam, da wir den Magic DaVe eigentlich auch nur als Backup für den DVS 6000 mitgenommen haben, der leider einen internen Bildfehler hat, bei dem das Bild auch bei angelegtem Sync-Signal langsam von unten nach oben rollt. So mussten wir unsere gesamte Videoregie über den Backmagic Atem 1 M/E mit einem Laptop über Maus und Tastatur abwickeln.
Tatsächlich kam am Sonntag auf meinen Vorschlag Adam von Skyline TV auf die Maker Faire um während eines IRL Streams ein paar Stände zu besuchen. Da Adam während seines gesamten Besuches live war und uns in seinem Stream ein Shoutout gegeben hat, bekamen wir insgesamt etwa 350 Follower und schlagartig über 600 Zuschauer in unserem Stream. Dies war letztendlich auch der Grund, warum wir begonnen haben, wöchentlich, meist Samstags um 21 Uhr live zu streamen.
Pünktlich zum Ende der Maker Faire haben wir unser gesamtes Equipment zusammengepackt, die Traverse abgebaut und alles volumenreich verladen. Nächstes Jahr kann die Maker Faire sicherlich wieder mit unserem Besuch rechnen. Es hat uns allen großen Spaß gemacht und wir sahen diese Maker Faire viel mehr als eine Art „Testlauf“ um im Nachhinein zu reflektieren, was gut lief, wo es Probleme gab und wie man den Stand nächstes Jahr gestalten kann. Dann aber mit einer funktionierenden Videoregie, einem aufgeräumteren und größeren Stand und mehr Bastlern innerhalb von unserem Kollektiv, die Lust darauf hätten, bei diesem tollen Projekt auch nächstes Jahr wieder dabei zu sein.
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